100 Jahre Wegst auf Sylt
Ein Haus mit Tradition
1996 feierte das Traditionshaus sein 100-jähriges Bestehen. Wenn man die Vorgeschichte berücksichtigt, besteht das Unternehmen WEGST seit weit über hundert Jahren. Geschaffen von vorausschauenden und mutigen Unternehmern, hat es sich anfangs durch Elfenbeinschnitzerei, später bis in die heutige Zeit durch filigranen Friesenschmuck bundesweit einen bedeutenden Ruf geschaffen.
Den Stein ins Rollen gebracht hatte Johannes Wegst. Mit dem Familienunternehmen in Geislingen ansässig, der Stadt, die bereits vor 1850 durch Elfenbeinschnitzerei einen Weltruf erlangte hatte, gefiel Johannes Wegst jedoch das „Feilbieten“ der selbst geschaffenen Erzeugnisse nicht. Dies war damals nämlich am Bahnhof der Stadt „genau in der Mitte zwischen Paris und Wien“, Sitte. Zwar waren die Erträge dieser Verkäufe mit dem Bauchladen zufrieden stellend, Johannes Wegst aber dachte voraus. Er wusste, wo im deutschen Vaterlande aufblühende Ferienorte waren und in welchen Orten gutfundierte Feriensuchende (damals auch der Adel) sich trafen.
Bild: Robert Wegst (r.) vor seinem ersten Laden in der Strandstrasse
Im Frühjahr 1896 las dessen Sohn Robert, der inzwischen von seinem Vater in Badeorte in ganz Deutschland geschickt wurde, eine Anzeige der Kurverwaltung Westerland im Hamburger Fremdenblatt: „Laden zu vermieten“. Obwohl die Reise nach Sylt sehr beschwerlich und langwierig war, wurde der Umzug auf die Nordseeinsel, in die Strandstrasse Laden Nr. 6, dann schnell in die Tat umgesetzt. Zwar liefen die Geschäfte zunächst zufrieden stellend, jedoch bemerkte Robert Wegst bald, dass die eigentlich „Laufseite“ gegenüber lag. Im Jahr 1900 verlegte Robert sein Geschäft auf die andere Straßenseite, Ecke Strandstrasse/Dünenstrasse. Das neu gemietete Geschäft entpuppte sich bald als wahre „Goldgrube“